Donnerstag, Februar 02, 2006

Captain America (1991) | Filmkritik



Besetzung:
Matt Salinger - Capt. America/Steve Rogers
Ronny Cox - President Tom Kimball
Scott Paulin - The Red Skull/Tadzio de Santis
Ned Beatty - Sam Kolawetz
Darren McGavin - Gen. Fleming
Michael Nouri - Lt. Col. Louis
Kim Gillingham - Bernice Stewart/Sharon
Melinda Dillon - Mrs. Rogers
Bill Mumy - Young Gen. Fleming
Francesca Neri - Valentina de Santis
Carla Cassola - Dr. Maria Vaselli
Massimilio Massimi - Tadzio de Santis
Wayde Preston - Jack

Drehbuch:
Stephen Tolkin
Lawrence Block

Regie:
Albert Pyun

Länge: 97 Minuten
Freigabe: FSK 12 | PG-13

Handlung:
Aus einem Haus in Italien wird in 1936 ein kleiner Junge gewaltsam entführt. Wissenschaftler haben ihn aufgrund seiner hohen Intelligenz ausgesucht, um aus ihm ein Superwesen zu machen. Leiterin des Experimentes ist Dr. Vaselli, die erst zu spät erkennt, was sie dem Jungen für ein unrecht antut. Sie entkommt aus dem geheimen Labor. Der kleine Junge wird zu Red Skull, dem gefurchtesten Nazisoldaten überhaupt.
Sieben Jahre später wollen die Amerikaner einen ähnlichen Supersoldaten erzeugen: Dr. Vaselli will ihr Unrecht wider gut machen und hat sich den Amerikanern angeschlossen. Für das Experiment hat sich ein gewisser Steve Rogers freiwillig gemeldet. Er konnte nie damit fertig werden, dass sein Vater im Krieg gefallen ist.
Für Steve geben seine Freunde und Verwandten eine Abschiedsparty. Dort verabschiedet sich Steve auch von Bernice, seiner Freundin.
Er meldet sich zu dem Experiment, das in einem geheimen Labor unter einem Diner durchgeführt wird. Dem Experiment wohnen auch ein ranghoher Soldat sowie ein Sonderbeauftragter des Präsidenten bei. Das Experiment verläuft erfolgreich. Doch da stellt sich der vermeintliche Sonderbeauftragte aus Nazispion heraus. Er tötet Dr. Vaselli, bevor ihn Captain America wie Steve Rogers nun genannt wird, selbst töten kann. Captain America wird allerdings selbst angeschossen.
Im Krankenhaus ist man erfreut, dass Captain America überleben wird. Als er hört, dass er dringend sofort gebraucht wird, meldet er sich zum Dienst. Er wird über Frankreich mit einem Fallschirm abgeworfen. Er soll einen deutschen Stützpunkt zerstören, von dem aus eine Rakete auf die USA gestartet werden soll.
Doch Captain America wird vom Red Skull, seinem Gegenspieler bei den Nazis, gestoppt und überwältigt. Red Skull bindet ihn an die Rakete, die das Weiße Haus vernichten soll. Doch er kommt Captain America zu nahe, der seine Hand ergreift, um ihn mit in den Tod zu nehmen. Kurz vor dem Start der Rakete kann sich Red Skull allerdings die eigene Hand abschneiden, um sich dieses Schicksal zu ersparen. Captain America fliegt auf das Weiße haus zu und bearbeitet dabei die Rakete. Dies wird zufällig von einem kleinen Jungen beobachtet, dessen größter Traum es ist, einmal selbst Präsident zu werden. Es gelingt ihm, ein Foto von Captain America zu schießen, währen des Captain America selbst schafft, die Rakete an dem Weißen haus vorbeizusteuern. Stattdessen stürzt er über Alaska ab, wo er im ewigen Eis eingefroren wird.
Fast 50 Jahre später ist der kleine Junge, der einst Captain America fotografierte, tatsächlich Präsident der USA geworden. Sein Name ist Tom Kambell. Als er seine Militärs auffordert, ihr Müllaufkommen um 60% zu senken, schafft er sich Feinde. Gemeinsam mit Red Skull planen sie einen Putsch. Doch im Gegensatz zu den Anschlägen auf die Kennedys und Martin Luther King wollen sie sich diesmal den Präsidenten mittels eines Chips gefügig machen, um keinen weiteren Märtyrer zu schaffen.
Captain America wird von deutschen Forschern zur selben zeit im ewigen Eis gefunden und geborgen. Als sie ihn lagern, wird er langsam aber sicher aufgetaut. Wortlos verlässt er das Camp. Über Kanada will er wieder die USA erreichen.
Kambell wird auf eine entsprechende Zeitungsmeldung über den Mann aus dem Eis aufmerksam. Sofort ruft er Sam, seinen Freund aus Kindertagen, bei der Zeitung an. Sam verspricht sich darum zu kümmern.
Er kann auch Captain America, der gerade von der Tochter des Red Skull verfolgt wird, ausfindig machen. Er nimmt ihn in seinem Wagen mit. Doch Captain America glaubt die Story samt nicht. Ebenso wenig glaubt er, dass er 50 Jahre lang im eis geschlafen haben soll. Sein Misstrauen wird vom Volkswagen Sams und seines Kassettenrekorders mit der Aufschrift „Made in Japan“ genährt. Mit einer List nimmt er Sam das Auto ab. Langsam schlägt er sich nach Hause durch. Er findet zu seinem Entsetzen seine ehemalige Freundin, Bernice, als alte Frau vor. Schnell erkennt er, dass ihm Sam die ganze Wahrheit erzählt hat. Doch es ist bereits zu spät. Der Red Skull hat alle Telefongespräche Sams abhören lassen und kennt nun den neuen Aufenthaltsort Captain Americas. Dort taucht wieder seine Tochter auf, die Bernice und Sam tötet und ihren Mann schwer verletzt. Captain America, der bei Bernices Tochter untergekommen war, kommt zu spät.
Immerhin erfährt er, dass Kambell von Unbekannten entführt wurde. Sofort vermutet er den Red Skull dahinter. Von Sam und seinen gesammelten Zeitungsausschnitten weiß er auch, das der Red Skull Italiener ist. Doch um mehr über ihn zu erfahren, benötigt er das Tagebuch Dr. Vasellis, das er in dem Labor vermutet, in dem er zu Captain America gemacht und Dr. Vaselli umgebracht wurde.
Captain America, der von Shannon, Bernices Tochter, begleitet wird, findet das Diner, das nun wirklich ein Diner ist. Captain America findet den nun verbauten Zugang zu dem alten Labor und dort das Tagebuch.
Doch die Tochter des Red Skull ist bereits dicht hinter ihm. Nur mit Glück können Captain America und Shannon entkommen.
Captain America weiß nun, das er Red Skull und damit auch den Präsidenten in Europa suchen muss. Er begibt sich nach Italien und findet das Haus, aus dem Red Skull als kleiner Junge entführt wurde. Dort erhält er mit Shannons Hilfe, die sich von ihm nicht abschütteln läst, weitere Informationen. Doch wieder wird er von den Leuten des Red Skull verfolgt, die sich einfach nicht abschütteln lassen. Da lenkt Shannon die Aufmerksamkeit auf sich und wird auch gefangen genommen.
Während der Präsident auf die Implantation des Chips vorbereitet wird, schwört sich Captain America diesmal keine Fehler zu machen. Doch auch der Präsident bleibt nicht untätig. Mit Hilfe einer Substanz, die er aus dem Labor des Red Skull unbemerkt stehlen konnte, kann er die Gitterstäbe seiner Zeölle3 lösen und entkommen. Doch Red Skull und seine Leute stellen ihn erneut. Da der Präsident nicht das Werkzeug des Red Skull werden will, stürzt er sich von der Festung herab. Dabei fängt ihn Captain America auf und rettet ihn so. Sie machen sich miteinander bekannt und Captain America stellt fest, dass es sich bei dem Präsidenten um den kleinen Jungen von einst handelt. Er will dem Präsidenten zur Flucht verhelfen, doch der will Captain America nicht allein lassen. Gemeinsam mischen sie die Männer des Red Skull auf. Mittlerweile hat sich auch Shannon befreit, die sich mit der Tochter des Red Skull anlegt, sie aber nur kurz in Schach halten kann.
Nun kommt es zum Showdown zwischen Captain America und Red Skull, der schnell bemerkt, dass er Captain America nicht aufhalten kann. Also will er eine Bombe zünden, die ganz Südeuropa radioaktiv verseuchen wird.
Da spielt ihm Captain America die Aufnahme vor, die er in dem Haus einer Familie gefunden hatte, aus dem er als kleiner Junge entführt wurde. Red Skull ist verwirrt und verharrt. Mit einem Wurf seines Schildes wirft er Red Skull von den Klippen und schaltet seine Tochter aus. Dann hilft er Shannon. Der Präsident, der seinen Gegenspieler aus dem Militär ausgeschaltet hat, dankt ihm. Da trifft auch schon die US-Army ein.
Das Umweltabkommen kann nun unterzeichnet werden.

Fazit:
Um es ganz kurz zu machen: Das ist einer der schlechtesten Filme, den ich je gesehen habe. Seine abstruse Handlung wir nur von noch dümmeren Dialogen übertroffen.
Sämtliche Schauspieler agieren fast schon überzogen, was wahrscheinlich an den Dialogen und auch an der Handlung liegt.
Auch an den Specialeffects merkt man als Betrachter des Filmes schnell, dass es sich bestenfalls um eine B-Produktion handelt. Das Kostüm Captain Americas ist nicht viel besser als das von Adam West in seiner Batman Parodie und sein Schild wirkt wie eine hübsch lackierte Radkappe.
So bleibt festzuhalten, dass bis auf Matt Sallinger, der es mit Produktionen wie ... zu einem gewissen Bekanntheitsgrad gebracht hat kein weitere Schauspieler der Crew bekannt wurde, wobei solch ein Film durchaus ein Nagel im Sarg einer Filmkarriere sein kann.
Vielleicht war auch nicht nur die komplizierte rechtliche Lage bei den Filmrechten für Spider-Man ein Grund, warum man seitens der Filmindustrie so lange mit einer weiteren Verfilmung eines Marvel-Helden wartete. Vielleicht war auch dieser grottige Film, der es in Deutschland nie bis in die Kinos, sondern nur zu einer Videopremiere gebracht hat, ein weiterer Grund für das lange Warten. Noch solch einen Film, der bis auf den immerhin von Southside Johnny interpretierten Song zum Abspann auch noch mit einem fürchterlichen, von patriotischen Klängen dominierten Soundtrack, daherkommt, hätte das Comic Genre auf der Leinwand bestimmt nicht vertragen.
Schließlich könnte man als Betrachter des Filmes auch vermuten, dass dieser Film ein wesentlicher Eckpfeiler für die Pleite des Menahem Golem war.

Rezension von Uwe "Jameson" Bender-Muth.

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]

<< Startseite