Black Widow: The Coldest War
Titel: -
Autor: Gerry Conway
Zeichner: George Freeman
Inker: Ernie Colón, Mark Farmer, George Freeman, Mike Harris, Val Mayerik, Joe Rubinstein
Kolorierung: Lovern Kindzierski
Lettering: Ron Muns
Cover: George Freeman
Redaktion: Terry Kavanagh
Erscheinungsdatum: 04/1990
Deutsche Fassung: Marvel Comics Exklusiv
Übersetzung: Michael Nagula (?)
Charaktere:
Black Widow, Iwan Petrowitsch, Sperling, Zamatew, Katrinka, Hawkeye, Daredevil, Herkules, Giant-Man, Captain America
Handlung:
Sperling verkauft Informationen über die Firma, für die er arbeitet. Dabei wird er von Black Widow beobachtet. Als Sperling das Geld annimmt, greift sie ein. Aber die Gegenseite ist nicht unvorbereitet und Black Widow sieht sich plötzlich einer Menge bewaffneter Männer gegenüber. Sperling stirbt im Kugelhagel, während Black Widow über Bord springt und sich so retten kann. Dort wird sie bereits von ihrem Assistenten, Iwan Petrowitsch, erwartet.
Sie bittet Iwan zu einem Empfang eines Senators zu fahren. Dabei erzählt sie ihm, dass dieser Fall keine Routine war, sondern dass hinter der ganzen Sache knallharte Jungs stecken.
Auf dem Weg zum Empfang hängen sie noch ein paar unliebsame Verfolger ab. Black Widow amüsiert sich auf dem Empfang, bis sie später von Zamatew und Katrinka angesprochen wird. Das russische Paar befindet sich in Begleitung zweier weiterer Männer. Es kommt zu einem Handgemenge, in dem sich Black Widow durchsetzt. Dann zeigt man ihr ein Bild ihres totgeglaubten Freundes, Alexej. Das Bild ist jüngeren Datums.
Katrinka fasst für Black Widow noch einmal die Ereignisse der letzten Zeit zusammen. Sie erzählt ihr, wie sie übergelaufen ist und ein Mitglied der Rächer wurde. Dann fiel sie zwei Generälen in China in die Hände, aber ein Teil der Rächer war ihr gefolgt und paukte sie raus. Dabei kam es zu einem Kampf zwischen Captain America und Red Guardian, den Colonel Ling dadurch beendete, dass er den Boden unter Captain America unter Strom setzte. Red Guardian wollte aber einen solchen Sieg nicht und wurde von Colonel Ling angeschossen.
Black Widow zerstörte Das Kontrollzentrum des Psychotrons, so dass sich die anderen Rächer befreien konnten. Mit letzter Kraft verhinderte Red Guardian noch, dass Ling Captain America hinterrücks erschoß.
Nun zeigen ihr Zamatew und Katrinka ein Video, wie Alexej erfolgreich operiert und so gerettet wurde. Black Widow erfährt außerdem, dass Alexej in einem Sanatorium versorgt wird, aber die Mittel gehen langsam aus. Black Widow soll ihrem Land einen Dienst verrichten, um so weitere Mittel frei zu machen. Da wirft Black Widow Zamatew und Katrinka raus.
Black Widow sucht Rat, aber sie kann Hawkeye nicht erreichen. Also sucht sie Daredevil auf. Doch sie verpasst die Gelegenheit, sich ihm anzuvertrauen und verliert sich in Andeutungen.
Wider besseren Wissens erklärt sich Black Widow einverstanden, einen Auftrag zu übernehmen.
Tagsüber spioniert Black Widow das Gebäude der UN aus, um nachts einzudringen. Unbehelligt dringt sie zum Büro der amerikanischen Vertretung vor und stiehlt eine Aktennotiz für Russland. Doch Zamatew und Katrinka haben sich nie wirklich für diese Notiz interessiert. Dieser Auftrag hatte nur die Funktion, Black Widow zu ködern und erpressbar zu machen. Tatsächlich haben sie es auf die Master Matrix des LMD-Androiden abgesehen. Damit müsste Black Widow SHIELD bestehlen. Scheinbar regt sie sich über diesen neuen Auftrag auf, aber Black Widow scheint damit gerechnet zu haben und zufrieden mit dem Verlauf der Dinge zu sein.
Beiläufig überfallen Black Widow und Iwan Petrowitsch einen Imbißstand, der als Tarnung für einen Zugang zu SHIELD dient. Black Widow trotzt allen Abwehrmechanismen und dringt erfolgreich bei SHIELD ein. Selbst einer der LMD-Androiden kann sie nicht aufhalten. So gelingt es ihr, den Chip zu stehlen und mit Iwans Hilfe zu entkommen.
Black Widow und Iwan Petrowitsch melden Vollzug bei ihren Auftraggebern. Dabei wird sie von Katrinka verspottet. Doch Black Widow erinnert sich an Alexej.
In Moskau werden sie von KGB-Agenten empfangen. Black Widow trägt den Chip in einem Koffer, der mit einer Sprengladung um ihr Handgelenk gesichert ist
Dann steht sie plötzlich vor Alexej, der die Sprengladung leicht unschädlich macht. Schon erkennt Black Widow, dass es sich bei ihrem Gegenüber nicht wirklich um Alexej, sondern um einen Androiden handelt. Sie ist geschockt. Dann greift sie Alexej an. Iwan Petrowitsch hilft ihr, wird dann aber von Alexej schwer verletzt. Selbst mit ihrem Witwenbiss kann Black Widow nichts gegen Alexej ausrichten. Zum Entsetzen Katrinkas kann Black Widow Alexej unschädlich machen und Iwan Petrowitsch in Sicherheit bringen.
Doch auf dem Roten Platz werden sie erneut von Alexej gestellt und Black Widow kann nicht viel gegen den Androiden ausrichten. Doch als die Situation ausweglos erscheint, erscheinen Nick Fury und ein paar KGB-Agenten. Sie nehmen Katrinka und Zamatew fest, da die Aktion nicht autorisiert war.
Rage später trifft Nick Fury Black Widow. Beide stellen fest, dass sie nun frei ist.
Fazit:
Um die Story richtig einzuordnen, muss man sie als Leser schon historisch einordnen. Zu der Zeit, in der die Story spielt, regiert Gorbatschow. Glasnost und Perestrojka sind die Schlagzeilen, die die Weltpolitik beherrschen und dennoch gibt es Seilschaften und Mächte in Russland, die Gorbatschow nicht so recht kontrollieren kann. Historisch betrachtet ist er nicht zuletzt daran in Russland gescheitert, so dass dann der damals starke Mann, Boris Jelzin, an die Macht kam.
In dieses Ränkespiel gerät Black Widow, die von zwei Agenten wieder für Russland angeworben wird. Hintergrund ist die Tatsache, dass ihr ehemaliger Freund und Liebhaber, Alexej a.k.a Red Guardian noch leben soll.
Black Widow wäre natürlich nicht Black Widow, wenn sie die Falle nicht riechen würde und im Grunde ihren Erpressern, die für Geheimagenten als zu naiv und linkisch dargestellt werden, immer mindestens einen Schritt voraus ist.
Etwas verwundert bin ich über Black Widows Schatten, Iwan Petrowitsch, der als Freund und Beschützer nicht wirklich zu Black Widow passt.
Nicht ganz begeistert bin ich von Freemans Black Widow, die mir teilweise als zu burschikos rüberkommt. Black Widow muss ähnlich wie Black Cat ein wenig erotisch, gefährlich, verschlagen, intelligent und überlegen rüberkommen.
Conway hat dies als Autor einer typischen Agentenstory verstanden, aber Freeman leider nicht immer umgesetzt.
Die Story selbst finde ich manchmal ein wenig zu vorhersehbar. Der von mir hoch geschätzte Conway hätte an der ein oder anderen Stelle besser dran getan, noch eine Wendung in die Handlung einzubauen oder den Leser dabei außen vor zu lassen, dass Black Widow eigentlich die Situation unter Kontrolle hat.
Sieht man als Leser jedoch über dies hinweg, wird man mit der vorliegenden Story wirklich gut unterhalten. Schließlich dient sie in erster Linie dazu, den Weg für neue Black Widow Stories zu ebnen, denn wie sie und Nick Fury am Schluss übereinstimmend feststellen, ist sie und damit der Weg für neue Stories nun frei.
Rezension von Uwe "Jameson" Bender-Muth.
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